Objekt Remter
Sicherung der südlichen Remterwand im Jahr 2017
Eine Nutzung dieses Gebäudeteils ist z. Zt. nicht mehr möglich.
Die Gemeinde Anrode als Eigentümerin hatte zur Finanzierung der Sicherungs- und Baumaßnahme am Remter bereits in 2016 und 2017 Fördermittel bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und beim Land Thüringen beantragt. Leider konnte die Maßnahme bisher nicht gefördert werden.
Am 11.09.2017 konnte der Gemeinde Anrode kurzfristig ein Betrag von 19.500 Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Landes Thüringen zur Verfügung gestellt werden. Mit diesem Geld wurde, zusammen mit dem Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von ca. 6.380 Euro, zunächst die vorhandene Abstützung ertüchtigt. Zur weiteren Notsicherung wurde eine Verspannung der raumfassenden Gebäudewände mittels Stahl-Gewindestangen in einer oberen und einer unteren Ebene angebracht. Auch konnten weitere Sanierungsplanungen dadurch finanziert werden, die für die Weiterführung der Arbeiten notwendig wurden. Auf dieser Grundlage wurden für das Jahr 2018 erneut Förderanträge beim Land Thüringen und bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gestellt, um mit der eigentlichen Sicherung und Sanierung des Gebäudes beginnen zu können.
Maßnahmenbeschreibung:
Infolge verschiedener Ursachen durch Nutzung und Umbauten ist im Südgiebel des Remtergebäudes ein Riss entstanden. Dadurch findet eine Deformation der Gewölbefelder im Innenraum statt, so dass sich eine starke Netzrissbildung im Putz zeigt und sich auch schon größere Teile des Putzes abgelöst haben. An den Gewölberippen ist eine beginnende Zerstörung durch Ausbildung und Absprengung raumseitiger vertikaler Gesteinsscherben festzustellen. Der im Bauwerksgiebel angeordnete Zuganker musste im Jahr 2008 notdürftig repariert werden. Außerdem wurde die westliche Seite des Giebels mit einer Holzkonstruktion abgestützt, um ein weiteres Abdriften dieser Bauteile vorübergehend zu verhindern.
Vor Beginn der Sanierungsarbeiten sind die Mauerteile und die Gewölbedecke zu sichern. Dazu müssen tragfähige Arbeitsebenen geschaffen werden und insbesondere die 4 Gewölbefelder und –rippen durch den Einbau eines Abfanggerüstes gesichert werden. Die Risse im Gewölbe müssen dann mit einem speziellen Mörtel nachgearbeitet und verpresst werden. Außenseitig muss die Gründungssohle der abgängigen Mauerscheibe freigelegt und untersucht werden. Danach kann mit der Mauersanierung begonnen werden. Dabei muss zunächst die abgängige Mauerscheibe nach und nach zurückgebaut werden. Der so freigelegte Gründungsbereich muss dann ertüchtigt und mit einem neuen Fundament versehen werden. Mit dem beim Rückbau gewonnenen Gesteinsmaterial soll anschließend die Außenwand wieder aufgebaut werden. Durch den Einbau von Bewehrungen und Zugankern soll die schadlose Aufnahme der Schubkräfte erreicht werden.
Nach dem Abbinden der Mauerwerkskonstruktion erfolgt der schrittweise Rückbau des räumlichen Abfanggerüstes unter Überwachung der Lagestabilität der Gewölbeteile. Nach Reinigung der Gewölbefelder und der Tragrippen kann mit der Ergänzung der zerstörten Bereiche der Gewölberippen begonnen werden. Abschließend sind die hochbelasteten Rippen mit einer Kunstharz-Klebeverbindung zu stabilisieren. Die Gewölbefelder werden nach Abschluss dieser Arbeiten mit einer Flächenbewehrung und einem speziellen Spritzbeton versehen und anschließend mit einem traditionellen Kalkmörtel verputzt.